miércoles, 28 de enero de 2015

Pudding Pauli rührt um | Der 1. Fall


Pudding Pauli rührt um

Christine Nöstlinger (Wien, 1936)
 

Die Geschichte hat vor ca. 20 Jahren begonnen
 
Christine Nöstlinger, 2012 wikimedia
Es kann gut sein, dass Christine Nöstlinger die erste Autorin war, die ich gelesen habe. Ja, nicht weil ich musste, nicht weil meine Eltern mir ein Buch gekauft haben, sondern weil ich ein Buch von ihr in einer Buchhandlung angefangen habe. Und dann musste mein Vater das Buch kaufen, obvio.

Interview mit Christine Nöstlinger | Eins zu Eins: der Talk
15 Jahre später habe ich beim Laufen ein Interview mit der Autorin zufällig gehört. Da ich sehr neugierig wurde, habe ich sie –natürlich– gegoogelt. Was hat diese Frau gemacht, während ich die Schule und danach die Uni besucht habe? Sie hat weitergeschrieben. Und ich habe mich sehr gefreut als ich es gelesen habe, als ob ich sie persönlich kennengelernt hätte. Sie hat zahlreiche Titel geschrieben und mehrere Auszeichnungen erhalten, darunter einen Hans Christian Andersen (1984) und einen Astrid-Lindgren (2003).

Küche, Kinder, Krimi: Passt das überhaupt?

Ja, so ist es. Ich war neulich in der Bibliothek und hab ihr Buch „Pudding-Pauli rührt um“ (2009) entdeckt. Ich muss zugeben, auf dem ersten Blick war ich sehr skeptisch: Rezepten und Kinderkrimi?

Das Buch ist im Großen und Ganzen ein Krimi mit der Besonderheit, dass es auch eine Art Kochbuch ist. Fast im jedem Kapitel wird gekocht. Das ist ein eindeutiger Versuch, das Kochen an Kinder, die vielleicht selten was anständiges zu Mittagessen bekommen, beizubringen. Da das Buch sehr gut angekommen ist, gibt es bereits zwei weitere Bücher mit den selben Protagonisten. Die 2. und 3. Fall hat Nöstlinger zusammen mit Elfriede Jirsa geschrieben.

Pauli und Rossi, die Hauptfiguren, müssen einen Fall lösen: Jemand hat der Lea -eine Klassenkollegin- ein goldenes Herz gestohlen. Wer konnte es gewesen sein? Die Stimmung in der Klasse ist nicht gerade die beste. Viele Mitschüler nennen zwei Verdächtigen, aber sie haben gar keinen Beweis. Pauli hat Schwierigkeiten den Dieb zu entlarven. Der Fall ist eindeutig viel komplizierter als gedacht… Und wenn der Leser denkt, bald wird der Fall gelöst, täuscht man sich. Ja, das ist kein normales Kinderbuch, wir sprechen von Christine Nöstlinger. Sie verfasst keine einfachen und leichtfertigen Geschichten. Hier ist die Welt nicht schwarz und weiß. Ihre Bücher sind bunt, so wie ihre Figuren, die sehr lebendig wirken und mit netten Macken ausgestattet sind, wie z. B. der Pauli, ein arroganter Besserwisser.

Ich habe mich sehr gefreut, dass ich trotz meiner anfänglichen Bedenken das Buch ausgeliehen und gelesen habe. 12 Kapitel gut geschrieben, wo am Ende weniger gekocht wird und die Spannung rasch steigt. Sehr empfehlenswert.


PS: 20 Jahre später kann ich ihre Bücher im Original lesen. Wer hätte es gedacht...