Die Pfanne war
heiß. Sie musste aber noch das Fleisch zerlegen und marinieren. Da hörte sie
ihr Handy. Hi! Wie war dein Tag?, las
sie. Es war ein stressiger Tag, aber sie wollte keinen schlechten Eindruck
machen. Das Fleisch konnte warten und die Pfanne auch. Sie wusch sich gründlich
die Hände und trocknete sie ab. Draußen dämmerte es schon. Das Stück Fleisch
blieb dort. Unberührt.
Hey! Schön von dir zu hören! Bist du Zuhause? – Ja! und du? – Ich auch, wollte gerade kochen. Wie geht´s? – Mein Tag war sehr entspannt, und bei dir?
– Neee. Bin sooooo müde. – Ein
anstrengender Tag heute? – Ja und wie!!!! – unhöfliche Kunden? – Nicht nur das. Auch Kollegen! – Du, arme.
Sie wollte weitertippen, aber der Herd war noch an. Sie vergrößerte das Profilfoto,
schaute es kurz an und berührte es mit den Fingerkuppen. Es roch nach
verbranntem Öl. Sie stand auf und machte den Herd aus. Das Öl war fast schwarz.
Sorry. Jemand hat geklingelt. – Kein
Problem. Du, deine E-Mail hat mich sehr gefreut. – Echt? – Ja! – Gut zu wissen.
– Ich weiß nicht, wie du das schaffst.
– Ich auch nicht. – Ich glaube, … ich
will dich kennenlernen.
Sie zweifelte eine Sekunde. Das letzte Mal, dass sie jemanden auf diese
Weise kennengelernt hatte, war schon lange her. Wie hieß sie noch mal?, überlegte sie und streichelte das Stück
Fleisch mit einer Hand. Sie konnte sich nicht mehr an den Namen erinnern.
Draußen war es jetzt dunkel. Sie nahm das Telefon wieder in die Hand und
vergrößerte noch einmal das Bild. Ihre Fingerkuppe berührte das Display. Die
hat nicht geschrien, murmelte sie.
Ich dich auch.
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