Pudding Pauli rührt um
Christine Nöstlinger (Wien, 1936)
Die Geschichte hat vor ca. 20 Jahren begonnen
Christine Nöstlinger, 2012 wikimedia |
Interview mit Christine Nöstlinger | Eins zu Eins: der Talk
15 Jahre später habe ich beim Laufen ein Interview mit der
Autorin zufällig gehört. Da ich sehr neugierig wurde, habe ich sie –natürlich–
gegoogelt. Was hat diese Frau gemacht, während ich die Schule und danach
die Uni besucht habe? Sie hat weitergeschrieben. Und ich habe mich sehr gefreut als ich
es gelesen habe, als ob ich sie persönlich kennengelernt hätte. Sie hat zahlreiche Titel geschrieben und mehrere Auszeichnungen
erhalten, darunter einen Hans Christian Andersen (1984) und einen
Astrid-Lindgren (2003).
Küche, Kinder, Krimi: Passt das überhaupt?
Ja, so ist es. Ich war neulich in der Bibliothek und hab ihr
Buch „Pudding-Pauli rührt um“ (2009) entdeckt. Ich muss zugeben, auf dem
ersten Blick war ich sehr skeptisch: Rezepten und Kinderkrimi?
Das Buch ist im Großen und Ganzen ein Krimi mit der Besonderheit, dass
es auch eine Art Kochbuch ist. Fast im jedem Kapitel wird gekocht. Das ist ein eindeutiger Versuch, das Kochen an Kinder, die vielleicht selten was anständiges zu Mittagessen bekommen, beizubringen. Da das Buch
sehr gut angekommen ist, gibt es bereits zwei weitere Bücher mit den selben Protagonisten. Die 2. und 3. Fall hat Nöstlinger
zusammen mit Elfriede Jirsa geschrieben.
Pauli und Rossi, die Hauptfiguren, müssen einen Fall lösen: Jemand hat der Lea -eine Klassenkollegin- ein goldenes
Herz gestohlen. Wer konnte es gewesen sein? Die Stimmung in der Klasse
ist nicht gerade die beste. Viele Mitschüler nennen zwei Verdächtigen, aber sie haben gar keinen Beweis. Pauli hat Schwierigkeiten den Dieb zu
entlarven. Der Fall ist eindeutig viel komplizierter als gedacht… Und wenn der Leser denkt,
bald wird der Fall gelöst, täuscht man sich. Ja, das ist kein normales
Kinderbuch, wir sprechen von Christine Nöstlinger. Sie verfasst keine einfachen
und leichtfertigen Geschichten. Hier ist die Welt nicht schwarz und weiß. Ihre
Bücher sind bunt, so wie ihre Figuren, die sehr lebendig wirken und mit netten Macken ausgestattet sind, wie z. B. der Pauli, ein arroganter Besserwisser.
Ich habe mich sehr gefreut, dass ich trotz meiner
anfänglichen Bedenken das Buch ausgeliehen und gelesen habe. 12 Kapitel gut
geschrieben, wo am Ende weniger gekocht wird und die Spannung rasch steigt. Sehr empfehlenswert.
PS: 20 Jahre später kann ich ihre Bücher im Original lesen. Wer hätte es gedacht...
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